XT 500 zum Nordkap

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1. August 2003

Gegen Mittag starten Björn1 und ich zu unserem Nordkap-Trip.
Die armen XTs sind wiedereinmal zu schwer bepackt und die Zeit ist eigentlich zu knapp.

XT500 Bremse defekt

Nach nur 100 km, noch nicht mal auf Fehmarn, verliere ich wichtige Kleinteile meiner Fußbremse.
Egal ... Hauptsache erstmal nach Schweden.

Kolbenklemmer XT 500

Wir bringen die beiden Fährpassagen und die 200 km durch Dänemark gut hinter uns
und erreichen am späten Nachmittag Schweden. Bei Falkenberg fahren wir von der Autobahn ab
und wollen einen Platz zum Übernachten suchen. Leider rollt meine XT auf der Autobahnausfahrt
nur noch aus und hat merkwürdige Geräusche vor dem absterben gemacht. Ich versuche zu Kicken,
aber der Kolben ist fest. Superklasse!!! Am ersten Tag, nach 450 von 6000 km, alles vorbei.
Ich male schwarz, wie man nur schwarz malen kann. Das Öl im Rahmen ist leer und es kommt
mir nur heißer Dampf entgegen. Björn ist ganz entspannt ... wir füllen Öl nach, tropfen etwas Öl
durch die Zündkerzenbohrung in den Zylinder und ich repariere mein Bremsgestänge.

Danach springt die XT wieder ohne zu murren an. Trotzdem lege ich die max. Geschwindigkeit
auf 100 km/h fest. Ich habe Angst!!!

Wir übernachten auf dem Campingplatz in Falkenberg und besuchen die Stadt.

2. August 2003

Die folgenden 400 km auf der Autobahn und der 45 verlaufen ohne Zwischenfälle,
nur meine Rückenschmerzen werden nicht besser. Vielleicht hätte ich solche Gewalttrips
mit 20 machen sollen und nicht mit 34.  ;-)))

Am frühen Nachmittag erreichen wir Jonstorp und übernachten bei Freunden im Ferienhaus.

3. August 2003

450 km müssen wir in etwa pro Tag fahren, um unsere Reise in zwei Wochen zu schaffen.
Auf den folgenden 2000 km durch Schweden fällt uns das nicht schwer.

... nur meine XT klapper so merkwürdig. Was ist das bloß???
Ich lasse Björn mal fahren und er ist auch der Meinung dass da etwas nicht stimmt.

XT500 basteln mit Musik

Gleich nachdem wir den Motorschutz abgebaut haben müssen wir lachen,
von den sechs Motorbefestigungsbolzen haben sich vier gelöst, einige Schrauben fehlen ganz.
Der ganze Motor wackelt ... Ihr könnt Euch das Geräusch jetzt vielleicht vorstellen.

4. August 2003

Es geht also weiter nach Östersund und immer weiter ...

XTom auf XT 500 auf der 45

5. August 2003

Bei den ersten Rentieren halten wir noch an.

Rentier

An diesem Tag überqueren wir den Polarkreis.

6. August 2003

Es geht das kleine Stück durch Finnland und so erreichen wir am Abend das Polarmeer.
Auf einem Campingplatz schlagen wir das Zelt auf. Der Temperatur-Abfall ist deutlich
zu spüren. Ich weiß jetzt schon, dass ich ohne den geliehenen Pulli aus Jonstorp erfroren wäre.

7. August 2003

Gegen Mittag erreichen wir das Nordkap ... und sind fast Pleite.
Tunnelgebühr hin, Tunnelgebühr zurück und Eintritt Nordkap.

Aber wir haben Glück. Schönes Wetter!
Es soll ja genug Leute geben, die 3000 km fahren und nur Nebel sehen.

Unser Zelt am Nordkap   Das Cap   XTom im Zelt am Kochen

Eisessen bei 6 Grad   Nordkap bei Tag   Strand

Wir schlagen unser Zelt neben dem Wohnmobilparkplatz auf und frieren.
Als mit dem 23.00 Uhr-Bus noch zwei junge Mädels ankommen und
bauchfrei ihr Zelt aufbauen, entscheidet Björn, dass es Zeit für ein Eis ist.

Also essen wir Eis mit den Mädels bei ca. 6 Grad.

8. August 2003

Bei strahlendem Wetter verlassen wir das Nordkap, doch schon wenige
hundert km weiter südlich auf der E6 gibt es Regen.

Nordkapinsel

Mehrere Stunden fahren wir unter den Wolken an den Fjorden entlang.
Am Abend sind wir so nass, dass Björn eine Hütte mietet.
In ihr können wir trockenen und unsere Sachen auch.

Hytte wegen Regen

9. August 2003

Das Wetter gestaltet sich gemischt. Die zweite Tageshälfte ist aber ehr trocken.

Am frühen Abend sind wir kurz vor Narvik. Aufgrund eines Tipps, den wir von einem
Norweger erhalten haben, besuchen wir zunächst das Wrack der Georg Thiele.
Es handelt sich um einen deutschen Zerstörer aus dem 2. Weltkrieg, der von den
Deutschen auf der Flucht vor Engländern 1940 versenkt wurde.

Zerstörer Georg Thiele

Nach unserem kleinen Ausflug entscheiden wir an diesem Fjord wild zu campen.

10. August 2003

Um 10.00 Uhr ist das Zelt abgebaut und um 11.00 Uhr steht es schon wieder auf dem
Campingplatz in Narvik. Ohne Gepäck machen wir uns auf den Weg zu Museum.
Bei strahlendem Sonnenschein verbringen wir 3 Stunden im Museum. Es ist sehr interessant.

Am Nachmittag braten wir noch auf dem Kung Olofs Vej (E10) an die schwedische
Grenze und machen am Abend ein Lagerfeuer am Fjord zu Füßen des Campingplatzes.

11. August 2003

Heute wollen wir bis an die Spitze der Lofoten fahren.
100 km schaffen wir noch trocken, dann regnet es für über 200 km.
So richtig können wir die tolle Landschaft der Lofoten nicht genießen.

Lofoten

Doch gegen Nachmittag reißt der Himmel auf und läßt uns noch 50 km trocknen,
bevor wir den kleinen Ort A erreichen. Im Sonnenuntergang beziehen wir eine
kleine Hütte neben der Mole. Definitiv die beste Location am Platz.

A auf den Lofoten   Die Hütte an der Mole   XTom in A

12. August 2003

Eine Fähre bringt uns in drei Stunden nach Bodo. Die ganze Überfahrt haben wir Sonne,
doch an Land regnet es wieder und so soll es auch die nächsten Tage bleiben.

An diesem Tag überqueren wir wieder den Polarkreis.

13. August 2003

Regen, Regen, Regen und am Abend eine Hütte hinter Trondheim.

14. August 2003

Aufgrund der heftigen Regenfälle lassen wir nun schon erste Sehenswürdigkeiten aus.
Wir versuchen zu den Trollstigen zu kommen, doch überschwemmte Straßen versperren
uns den Weg. Wir werden live Zeuge, wie der Vorbau dieses Hauses weggerissen wird.

Flut

Wir müssen umkehren und bei den Fjorden bedeutet so ein Umweg schnell mal 200 km.
Am Abend nehmen wir fast im Dunkeln die letzte Fähre über einen Fjord.
Danach rast Björn mit 70 Sachen noch in eine halben Meter tiefe Pfütze und
schon sitzen wir wieder in einer Hütte und lassen die Regensachen trocknen.

15. August 2003

Ich habe keine Lust mehr. Ich kenne die Trollstiegen, den Geiranger Fjord und
den Dalsnibba. Ich möchte jetzt lieber nach Schweden in das Ferienhaus.

Wir trennen uns an der Abzweigung zu den Trollstigen, doch schon nach
wenigen km holt Björn mich wieder ein. Die Trollstiegen sind gesperrt, da die
Straße weggespült ist. Nun hat auch Björn keine Lust mehr und will nach Oslo.

Wir essen noch zusammen einen Hamburgare mit Pommes und trennen uns erneut.
Diesmal südlich von Lillehammer. Björn verpasst die Fähre nach Kopenhagen und
fährt noch bis Göteborg. Am nächsten Tag erreicht er glücklich und zufrieden
(ohne Profil am Hinterrad und fast ohne Zähne am Kettenblatt) sein Zuhause.

Ich fahre diagonal über sehr kleine Straßen (teilweise Schotter) nach Schweden.
50 km vor meinem Ziel reißt mein Kupplungzug. Zumindest denke ich das,
aber es kommen bei der Weiterfahrt komische Geräusche aus dem Kupplungsdeckel.
Egal, es geht ja.

Ich erreiche Jonstorp ebenfalls glücklich und zufrieden.
Am nächsten Tag stelle ich fest, dass die Zentralmutter der Kupplung abgefallen ist.
Der ganze Kupplungskorb ist lose und schabt innen am Deckel.

Kupplungszentralmutter

Meine XT fährt auf dem leeren Anhänger von unseren Freunden nach Hause
und ich verbringe noch zwei Wochen mit Sandra und Robin in Schweden.

Ein schöner Trip!