Freitag, 10.05.2013
Im
Regen rollen wir zum Vorstart. Ich starte als 142. hinter Lutz und
Jörg und vor den Dirtgirls. Durch den ständigen Regen ist die
Strecke eine einzige Schlammschlacht. In meiner zweiten Runde rutscht
in einer Schlammspur die Kette ab und zerfetzt meine Ritzelabdeckung.
Alle drei Halterungen am Motor sind hin. Es kostet einige Mühe die
Kette wieder aufzulegen, die hat sich verkeilt. Die Ritzelabdeckung
werfe ich an den Streckenrand. Glücklicherweise ist der Motor
nicht Leck geschlagen.
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Es geht weiter. Nach der dritten Runde lege ich einen Tankstopp in der
Tankzone ein. Lutz gab mit den Tipp den Kanister gut kenntlich zu
machen, daher hatte ich ihn am letzten Sonntag noch im Blau der Maschine
lackiert. Das war eine gute Idee bei über 300 Kanistern. |
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Es läuft ganz gut, wenn auch ganz anders als ich dachte. Ich dachte,
dass ich gut navigieren kann, denn das mache ich ja nun schon seit über
20 Jahren. Und ich dachte ehr, dass ich fahrerisch versage. Aber es ist
ganz anders. Ich gebe nach 18km auf zu navigieren. Die Strecke verlangt
meine ganze Aufmerksamkeit. Ich kann weder die Hand vom Lenker nehmen,
um das Roadbook zu kurbeln, noch kann ich im Kopf den Kilometerstand
errechnen ... dafür komme ich fahrerisch ganz gut zurrecht und frage
mich bei dem einen oder anderen KTM-Fahrer, warum er so langsam fährt.
Eine ganze Runde schaffe ich nach dem Tanken noch und einen Checkpoint
aus Runde 5, dann ist es 12.00 Uhr und damit Schluß. |
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Da ich nun also nicht navigiert habe, sondern einfach den Spuren gefolgt
bin, habe ich in der B-Runde einen Checkpoint verpasst. Erst beim
Tanken erfrage ich bei anderen Fahrern eine Abzweigung, die ich
übersehen hatte. Somit bekomme ich für diesen fehlenden Checkpoint 60
Minuten Strafzeit. Natürlich erhält man auch für jeden Checkpoint, den
man nicht angefahren hat in Runde 5 und 6, die man nicht geschafft hat,
60 Minuten Strafzeit. |
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Lutz und ich saßen nach dem ersten Tag im Camp, betrachteten die XTs und
haben uns einfach nur gewundert, dass das alles noch läuft. Ok, die
Hinterradbremsen versagen nach dem ersten Schlammloch ihren Dienst ...
komplett ... trotz nachstellen ... nichts ... genau nichts!
Ich habe immer einen Blick auf das Thermometer gehabt ... 100 Grad
maximal. War aber auch die meiste Zeit wassergekühlt. Bei einem
Wasserloch ist mir die XT umgekippt in eine Monsterspurrille. Beide
GPS-Geräte unter Wasser ... aber gehen noch.
Für
EURO 2,00 konnten wir in der Waschanlage der MIBRAG (Mitteldeutsche
Braunkohle Gesellschaft) die Motorräder dampfstrahlen. Aber wir mußten über zwei Stunden anstehen.
Nach dem Abdampfen kümmere ich mich um den Service. Luftfilter sieht aus
wie neu ... könnte daran liegen, dass wir keinen Staub hatten. Hinterrad
baue ich aus und waschen den Schlamm aus der Trommel. Bei der
Gelegenheit drehe ich das Alu-Kettenblatt um. Kann mir jemand sagen,
warum das schon hin ist? Nach nicht mal 300km???
Am Abend kann man dann seinen Kanister wieder abholen, befüllen und für den nächsten Tag abgeben. |
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