XTdirk und XTom in
Andalusien 2014

19.09.2014 bis 29.09.2014

XTdirk and XTom in Andalusia
Hallo XT-Fans!
Manchmal ergeben sich Gelegenheiten, die muss man einfach am Schopfe greifen. Uns ergab sich folgende Gelegenheit: Der Tom, der uns 2009 mit seinem LandCruiser aus Dakar abgeholt hat, erzählte mir, dass er nach Marokko fährt. Da habe ich ihn einfach so gefragt, ob er meinen Anhänger mit XTs mit nach Spanien zieht. Gegen eine kleine Dieselkostenbeteiligung war das sogleich besiegelt. Nun brauchten Dirk und ich nur noch einen Flug und eine Unterkunft. In dem Buch "Offroadstrecken Andalusien" wird Baza als Ausgangspunkt empfohlen und dort dann Höhlenwohnungen. Wir haben so eine Höhle gebucht und gefragt, ob Tom einen Anhänger mit XTs dort abgeben darf. So sind also unsere XTs seit letztem Sonntag schon hier. 

XTom und XTdirk

Tagebuch von XTom (jeden Abend im Forum)

Freitag, 19.09.2014

Dirk war aus Köln und ich aus HH nach Malaga geflogen. Dirks Eltern, die dort eine Ferienwohnung haben, holten uns vom Airport ab, luden uns noch zum Essen ein und liehen uns danach ihr kleines Auto.
Gegen 19.00 erreichten wir Baza und bezogen unsere Höhlenwohnung.
Superklasse. Wir haben sogar noch die XTs abgeladen.
Car To Go in Spain XTs in Spain Dinner
cave of pepe
room
kitchen
Diese Höhle hatten wir nicht!
Mein Schlafzimmer (XTom)
Küche mit Ceranfeld und Sitzecke


Samstag, 20.09.2014

Ein toller Tag. Am Vormittag sind wir die Hausstrecke B1 um den Hausberg nördlich von Baza gefahren. Das waren etwa 50km. Oben waren wir bei Sendemasten und einer Kapelle auf fast 1.500m. Am Nachmittag haben wir uns die B9 vorgenommen. Das waren nochmal 110km. Der Himmel war diesig, aber das war ok. Uns war auch so warm genug. Die Pisten führten an Wasserkanälen und verlassenen Höhlen vorbei. Dann ging es durch einen kleinen Canyon und auf einer Kammpiste entlang. Teilweise war es tatsächlich anspruchsvoll und manchmal waren wir auch gar nicht auf der gewünschten Piste, da wir nur die Routenpunkte per Luftlinie benutzen und nicht das Roadbook. Wir freuen uns schon auf morgen.

TT500 XTom XToms TT500
on baza hill the eye XT TT 500
caves for sheep andalusian desert crasy horses
uphill xt500 XTom XTdirk

Sonntag, 21.09.2014

B2 und B3. Parco Natural Sierra de Baza hieß unser Ziel heute. Zwei Routen führen hindurch: B2 und B3. Wir beginnen mit der B2. Eine sehr gute Teerstraße führte uns höher und höher in die Berge. Auf breiten Schotterpisten fuhren wir bis auf 2.060m zu einem Waldbrandausguck. 

XTdirk on XT500 1979 Rest at fire watchout TT500

Auf dem Rückweg legten wir mehrere Stopps ein, da Dirk sich nicht gut fühlte. Irgendetwas von unserer guten Ernährung lag ihm wohl schief im Magen. Um 16.00 Uhr waren wir zurück bei unserer Höhle und Dirk legte sich ins Bett. Ich nahm B3 allein unter die Räder. Eine schöne Strecke, schade für Dirk, es ist deutlich schöner als am Vormittag.
Bei alten Bronze-Minen war ich 2.200m hoch. Wundervoller Ausblick. 

B3 XTom on TT500
high up in Sierra de Baza
XTdirk working on his XT500

Um 20.15 Uhr war ich dann auch zurück. Dirk bastelte an der XT, es ging ihm schon viel besser. 


Montag, 22.09.2014

In der Nacht hatte es geregnet und auch am Morgen waren noch viele Wolken am Himmel. Nach genauem Studieren des Wetters beschlossen wir, dass es im Südwesten am Besten aussah. Also B8 durch die Sierra Nevada. Die Anreise über die Autobahn fanden wir zu langweilig, also nahmen wir die Strasse durch die Sierra Baza. Oben auf 2.000m hatten wir einen guten Blick auf die Berge der Sierra Nevada. Dunkle Wolken krabbelten darüber. Wir strichen den Plan und suchten neue Ziele. 

XTdirks XT500 1979
both XT500
XTom

20km östlich von Abla bogen wir nach Norden ab und fuhren von etwa 700m bis auf 2.140m zu einer Deutsch-Spanischen-Sternwartenanlage. Diese gehörte zur Route B5, der wir nun folgten. Beim Abstieg suchten wir uns eine eigene Variante und erreichten das Tal bei Tijola. Super, denn hier begann B7. Die Piste war breit und schnell zu fahren, doch das letzte spannende Stück versperrte leider ein Verbotsschild. Der Abstieg war etwas kleiner, doch die Regenwolken wurden immer dunkler. 

B7 Tijola
nice view XTdirk
XTom on TT500
XTdirk
XTom
Wieder verliessen wir die empfohlene Route und fuhren 18km nach Luftlinie. Also die Luftlinie zu unserer Höhle war 18km ... gefahren waren wir bestimmt das doppelte. Die Strecke war spitze und ging über weite Strecken durch trockene Flussbetten. Wundervoll. Etwa 230km sind wir gefahren und sind 17.30 Uhr zurück an unserer Höhle.
XTom TT500
XTdirk off the track
XTom in dry river bed

Dienstag, 23.09.2014

Oh, oh, oh. Heute haben wir es ein wenig übertrieben. Der Hintern und die Gashand tun weh. Nach Sichtung der Wolkenlage haben wir uns für einen erneuten Versuch in die Sierra Nevada entschieden. Für die Anreise wählten wir die erste Hälfte der Route B5 bis zur Sternwarte. Superklasse. Erst ging es eine Stunde durch trockene Flussbetten und dann durch die Berge. Über 60 km Pisten bis zur Strasse bei der Sternwarte. Doch dort oben konnten wir sehen, dass da wieder Wolken über der Sierra Nevada hängen. 
XT and TT500 in australian desert
XTom selfi
great views
Also haben wir uns spontan für B11 durch die Sierra Alhamilla und die B13 am Meer entschieden. Nach 20km Autobahn erreichten wir die Filmstudios der Western aus vergangenen Zeiten. Dort ging es hoch zu Sendemasten und Radarstationen. Die Ausblicke aufs Meer und die Berge waren gigantisch. Wieder am Fusse der Berge angekommen ging es nochmal für 20km auf die Autobahn und schon waren wir am Meer. 
XTdirk
Sierra
XTom XT500
XTom
XTdirk
Mini Hollywood
Zugegeben, die B13 hatte nix mit Offroad zu tun, aber wir bereuten keinen km. Mit den XTs am Strand und beim Leuchtturm am Capo Gata - super. Dort entschieden wir neue Züge für unsere Kupplungen einzubauen (easy clutch by XTom). Bei beiden XTs waren nur noch 2 oder 3 Drähte heil. Nun hatten wir nur noch 190km Autobahn vor uns. Schade, dass es schon 19.30 Uhr war. Das würde wohl spät werden. Nach 90km tankten wir zum dritten Mal an diesem Tag. In Guadix assen wir eine Pizza und erreichten unsere Höhle erst um 23.30 Uhr. Über 400km an diesem Tag ... Wahnsinn! Aber eben auch wahnsinnig schön.
Fort Bravo
XTdirk and XTom at the sea
south of Almeria
new clutch cable pizza in guardix pizza in guardix

Mittwoch, 24.09.2014

Wir haben eine Art Ruhetag eingelegt. Nach den 414km vom Vortag und der Rückkehr erst um Mitternacht war das nötig. Ausserdem verlangten die XTs nach ein wenig Pflege. Dirk baute das Vorderrad aus und zerlegte die Bremse. Und wir richteten seine Gaszüge, damit auch das Gas besser zurück kommt. Bei meiner TT (XT) müssen die Ventile geprüft werden, das hatte ich aber erst am Abend gemacht. 

Stauseerunde
XTdirk and XTom in Spain
at a man made lake

Gegen Mittag fuhren wir mit Auto nach Baza, um mal durch die Stadt zu schauen und einzukaufen. Um meinem Hintern etwas Entlastung zu gönnen kaufte ich auf dem Grabbeltisch bei Lidl eine schwarze Hose. Diese schnitt ich durch und zog beide Beine über die Sitzbank. Fertig war der neue Bezug. Erst gegen 15.00 Uhr starteten wir zur Stauseerunde, der B12. Die Strecke war super und bot tolle Ausblicke auf den See, Abstecher an den See, eine Furt und steile Anstiege. Um 20.00 Uhr waren wir zurück an der Höhle, Dirk kochte während ich die Ventile prüfte. Früh gingen wir zu Bett. (23.00 Uhr).

filming with my left hand filming with my left hand
XTdirk
turning XT500 floodway in the north the man made lake

Donnerstag, 25.09.2014

Sierra Colorado, Badlands, B10. Nach Frühstück und WLan bei Pepe am Pool ging es auf die B10. Start war direkt im Westen von Baza. Schöne Pisten zogen durch die Hügel bis zu einer stillgelegten Eisenbahnstrecke. Dort fuhren wir zunächst durch einen alten Tunnel und danach bestimmt 4 km auf dem alten Schienenbett. Es wäre noch 6 km weitergegangen, doch wir wählten andere Pisten bis zum übernächsten GPS-Punkt. Zu anstrengend und nervig empfanden wir das Fahren in dem groben Gleisbettschotter.

alter Eisenbahntunnel
old railway tunnel
XT500
In El Gaul mussten wir dann eine alte eiserne Eisenbahnbrücke überqueren. Klasse! Die folgende Landschaft war nicht minder schön. Einzelne alte Bäume auf flachen Feldern. Doch es folgte der Hammer. Eine Mischung aus Marokko, Grand Canyon und Death Valley ... und eine Piste mitten hindurch. Absoluter Wahnsinn. Das Highlight bis zu dem Zeitpunkt. 
XTom500
ruins with TT500
XT and TT500
old railway bridge
old railwaybridge
alte Eisenbahnbrücke
Als wir das Ende der Route erreichten, braute sich am Himmel ein Gewitter zusammen. Es wurde schlagartig windig und so beschlossen wir auf direktem Wege die 32 km zur Höhle zu fahren, welche wir 18.00 Uhr erreichten.
single trees on plain fields
XTom on TT500 crasy horse
colorado
badlands
colorado
badlands

 

Freitag, 26.09.2014

Sierra Nevada 3. Versuch. Auf die 90km Anfahrt über die Autobahn hatten wir wieder keine Lust, also wählten wir die 70km Passstrasse durch die Sierra de Baza über 2.000m. Punkt 10.00 Uhr starteten wir bei der Höhle und waren schon 11.30 Uhr in Abla bei der Tanke. Tanken mussten wir mit unseren Originaltanks echt oft in dieser Woche. Wolken waren am Himmel, doch auch immer wieder blaue Lücken mit Sonne. Sobald wir die Höhe von etwa 1.600m erreicht hatten, schlängelte sich die breite Piste zwischen 1.500 und 1.800m am Hang entlang. Tolle Ausblicke blieben uns leider durch Wolken verwehrt. Beinahe hätten wir die Tour B8 als langweilig und auch mit einem VW Golf zu fahren abgestempelt, da bog die Route nach links den Hang hoch ab. Uiiih! Da wurde es schmal, steil, steinig und eng. Die Serpertinen waren teilweise nur 10m auseinander. Schwupp waren wir auf über 2.100m an der Baumgrenze. 

XTdirk
rest in Sierra Nevada
rest in Sierra Nevada
XTdirk
XTdirk
over the trees
GPS60 shows hight
high in Sierra Nevada
over the rainbow
Leider ereilte uns dann der Regen. Wir verpackten die Kameras in Müllbeuteln und folgten der wieder breiten Piste ins Tal. Kurz vor Ende der Tour kam dann noch ein Highlight: eine gut erhaltene Burg von 1513, die schon in einigen Filmen genutzt wurde. Dirk fand sie sehr bedrückend, ich spannend. Vor allem vor den nahenden Gewitterwolken liessen sich tolle Fotos machen. In Guardix fuhren wir zum dritten Mal eine Tanke an, doch nur Dirk füllte auf. Ich wollte die Rückfahrt nutzen, um bei dem von KEDO zu testenden Benzinhahn die Reserve auszuprobieren. Bei 165km schaltete ich auf Reserve, bei 186km blieb ich liegen. Wenn der Tank acht Liter hat, dann verbraucht meine Replica-TT nur 4,3 Liter auf 100km.
XTdirk in the rain castle castel

 

Samstag, 27.09.2014

Regentag. Eigentlich hatten wir noch die B4 und die B14 auf dem Zettel gehabt, doch das Wetter liess zu wünschen übrig. B14 dürften wir eh nur zur Hälfte fahren, der Rest war für Quads und Motos gesperrt. Wir starteten zur B4, kamen u. A. an einem tollen Aquädukt vorbei und konnten die Strecke bis zur Cueva del Agua (Wasserhöhle) fahren, doch dann verliessen wir die Route und bogen nach Nordwesten ab. Nur dort war der Himmel noch freundlich. Unsere Versuche noch eine sinnvolle Route zu basteln scheiterten mit einsetzendem Regen. Dazu kam das Problem, dass wir ja alle Klamotten am nächsten Tag verpacken mussten, diese aber erst in zwei Wochen wieder ausgepackt werden würden. Sie mussten trocken sein. Also fuhren wir zur Höhle und feuerten den Ofen an. Es war trotzdem ein schöner Tag

Aquaduct
Cueva del Aqua
Cueva del Aqua
XTdirk und XTom
trockner
track

Wir wollten Euch die Höhlen von Pepe gerne weiterempfehlen: http://www.cuevaelguindas.es/
Er spricht zwar nur spanisch und französisch, hat aber einen Partner in Deutschland (Chris). Unsere Höhle lag etwas abseits und wurde wohl auch nicht so oft benutzt. Die daneben war noch gar nicht fertig. Aber die Höhlen direkt bei seinem Haus und dem Pool sind super und eben auch im Wlan-Bereich. In den Höhlen sind Sommer wie Winter 19 Grad.
Lichtschalter
bad
trailer home
Fazit des Trips:
Das Buch von Dana und Martin können wir empfehlen. http://www.mdmot.com
Auch die darin angegebenen Höhlenwohnungen von Pepe. Baza eignet sich hervorragend für Offroadtouren in alle Himmelsrichtungen. Überall sind Pisten und uns hat nie jemand angehalten ... wir haben fast keinen getroffen. Was Touristen sonst so in Baza machen, können wir nicht nachvollziehen. Vielleicht kann man noch wandern oder (Mountain)Bike fahren ... aber sonst? Das Meer ist zu weit weg. Unsere Familien können hier nix anfangen. By the way - es ist uns wichtig an dieser Stelle zu erwähnen, dass wir ganz tolle Frauen haben,
die uns diese Reise ermöglicht haben!!! 


PS.: Wir sind über 1.700 km gefahren .......

Vielen Dank!

Schöne Grüße aus Hamburg

XTom
alhambra in the rain
Malaga beach Malaga Castle
Alhambra im Regen (keine Karten)
Malaga Strand
Festung in Malaga


XTom, 09.01.2015